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Usability Rocks!

Tipps für eine bessere Website!

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Prof. Dr. Tobias Aubele

Effektivität

Eine Website ist effektiv, wenn die User in der Lage sind ihre Wünsche vollständig und präzise zu erfüllen.

Effizient

Eine Website wird als effizient bezeichnet, wenn User exakt so viel Zeit und kognitive Kapazität einsetzen müssen wie notwendig.

Zufriedenheit

Eine Website gilt als zufriedenstellend, wenn sie frei von jeglichen Beeinträchtigungen genutzt werden kann und eine positive Einstellung zur Nutzung bei den Usern erzeugt.

Usability – Warum?

Im Online-Marketing gibt es viele verschiedene Disziplinen, die ineinandergreifen und sich gegenseitig unterstützen. Das Ziel ist meist eine optimale Platzierung in den Suchergebnissen bei Suchmaschinen und eine Webseite, die Besucher in Kunden verwandelt. Die Basis all dieser Disziplinen ist die Usability der Webseite. Aber was genau bedeutet das? Wie kannst Du als Shopbetreiber oder Unternehmer Deine Webpräsenz so gestalten, dass die Besucher nicht nur eine anwenderfreundliche Seite vorfinden, sondern auch eine großartige User-Experience haben?

Usability – was ist das im Detail?

Das Wort Usability kann mit »Anwenderfreundlichkeit« oder »Gebrauchstauglichkeit« übersetzt werden. Nach DIN EN ISO 9241-11 bezieht sich die Gebrauchstauglichkeit auf »das Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.«

Oder – um es verständlich auszudrücken – es geht um die Frage, was Webseitenbetreiber tun können, um ihren Besuchern die Bedienung der Seite so einfach wie möglich zu machen. Denn genau darum geht es im gesamten Online Marketing: Die digitale Technik muss den Menschen dienen, nicht umgekehrt. Im Mittelpunkt muss immer der Anwender stehen. Aber welche Aspekte ermöglichen uns, eine Webseite schnell und einfach zu nutzen?

Klarheit

Kommen neue Nutzer auf die Webseite, müssen sie die Frage, welchen Zweck die Seite erfüllt, sofort beantworten können. Ist es ein Shop? Für welche Produkte? Ist es eine Seite, die der Information zu einem bestimmten Thema dient? Wird eine spezielle Dienstleistung angeboten? Die wichtigste Frage für Besucher einer Webseite ist: »Was habe ich davon?« Wird diese Frage sofort beantwortet, weist die Seite Klarheit auf.

Orientierung und Navigation

Der Besuch auf einer fremden Webseite ist dem Besuch in einem öffentlichen Gebäude vergleichbar. Nur, wenn alles mit gut sichtbaren Hinweisschildern und Wegweisern versehen ist, finden die Besucher sich auch ohne Probleme zurecht. Bei der Gestaltung der Navigation geht Gewohnheit vor Kreativität. User kennen Symbole wie die Lupe für die Suchfunktion oder den Einkaufswagen aus Erfahrung, Orientierungselemente wie das Logo des Webseitenbetreibers führen mit einem Klick zur Startseite und vieles mehr. Unbewusst arbeiten wir alle mit diesen gewohnten Orientierungshilfen und navigieren durch ein Menü, ohne nachdenken zu müssen. Das Rad neu erfinden zu wollen, um sich mit ausgefallenen Gimmicks von den Mitbewerbern abzuheben, ist hier einfach keine gute Idee.

Visuelle Attraktivität

Die Gebrauchstauglichkeit einer Webseite scheint im ersten Moment nicht viel mit der Optik zu tun zu haben, doch auch das Design ist ein wichtiger Aspekt. Spielereien wie Animationen, fantasievolle Schrifttypen und gewagte Farbkombinationen wirken einer klaren, visuellen Hierarchie entgegen, da sie vom Zusammenhang ablenken. User müssen intuitiv erfassen können, welche Inhalte wichtig sind und welche die Details vertiefen. Überschriften, Zwischenüberschriften, Fließtext und Aufzählungen müssen auf den ersten Blick vermitteln, welche Inhalte für den einzelnen User von Interesse sind. Dazu gehören auch fett oder kursiv geschriebene Textelemente. Vorsicht mit unterstrichenem Text: Die User haben sich daran gewöhnt, dass unterstrichene Textstellen eine Verlinkung enthalten. Wer Text unterstreicht, ohne einen Link einzufügen, suggeriert, dass die Seite einen technischen Defekt hat – und das fördert nicht das Vertrauen der Besucher und Kunden.

Zuverlässigkeit und Harmonie

Eine harmonisch gestaltete Webseite strahlt Zuverlässigkeit und Beständigkeit aus. Diese Harmonie erreichst Du durch zwei Faktoren: durch Optik und Inhalt. Der optische Gesamteindruck entsteht durch eine konsequent gleiche Formatierung. Schrifttypen, Schriftgröße, Farbgestaltung und grafische Elemente müssen auch auf den einzelnen Unterseiten gleich formatiert werden. Auch die Inhalte müssen aufeinander abgestimmt werden. Details wie die Leseransprache, die Tonalität der einzelnen Beiträge und natürlich die Themen der Inhalte müssen wirken wie aus einem Guss. Dazu zählt auch ein konsequentes Wording. Ein Begriff wie »Bestellung« sollte nicht abwechselnd als »Bestellung«, »Buchung« oder »Auftrag« bezeichnet werden, da das Verwirrung stiftet. Ganz besonders Buttons müssen klar und einheitlich beschriftet sein, um dem User Sicherheit zu geben.

Weitere Details der Usability: Technik, Text und Transparenz!
Die Technik einer Webseite ist das beste Beispiel dafür, dass mangelnde Gebrauchstauglichkeit erst dann auffällt, wenn etwas nicht reibungslos funktioniert. Extrem wichtige Aspekte sind Ladezeit und responsive Design. User sind mit verschiedenen Endgeräten im Internet unterwegs und eine Webseite muss auf allen Geräten zuverlässig passend dargestellt werden. Müssen die Besucher erst lange wischen und scrollen, um die wichtigsten Inhalte einer Webseite in den sichtbaren Bereich ihres Displays zu befördern, springen schon viele ab. Gleiches gilt für Ladezeiten. Die Technik muss jederzeit reibungslos laufen, denn die Webseiten der Mitbewerber sind nur einen Klick entfernt.

Textinhalte müssen ebenfalls für jeden User leicht zu lesen sein. Der eine sitzt vielleicht im Büro an einem großen Bildschirm, der andere steht mit dem Smartphone auf dem Bahnsteig und will nachlesen, ob sein Zug auch sonn- und feiertags fährt. Beide müssen die Schrift gut erkennen können – auch dann, wenn sie ihre Brille vergessen haben! Der letzte wichtige Aspekt ist die Transparenz einer Seite. User möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Ganz besonders im E-Commerce zählt es zu den vertrauensfördernden Maßnahmen, mit einem gut sichtbaren Impressum und einer Über-uns-Seite Transparenz zu schaffen. Denn Menschen wollen bei Menschen einkaufen, nicht bei Webseiten.

Barrierefreiheit im Netz: Welche Faktoren sind im barrierefreien Webdesign besonders wichtig?

Der größte Gewinn der digitalen Revolution liegt darin, dass zahllose Informationen für alle Menschen zugänglich geworden sind. Während wir früher noch in die Stadtbibliothek fahren mussten, um an Expertenwissen oder Anleitungen zu gelangen, können wir heute eben schnell googeln, was wir wissen wollen. Informationen wie Anfahrtswege, Öffnungszeiten oder Kontaktdaten sind einfach zugänglich, die klassischen Öffnungszeiten sind auch kein Hindernis mehr, wenn wir bei einem Arzt ein Rezept bestellen oder bei einer Behörde einen Antrag herunterladen wollen, um ihn auszudrucken und in Ruhe auszufüllen.

Das allein bedeutet aber noch kein barrierefreies Netz, denn dazu gehört einiges mehr. Allein in Deutschland leben fast acht Millionen schwerbehinderte Menschen, denen wir das Internet genauso zugänglich machen wollen, wie Usern ohne Handicap. Auch Menschen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder mit Konzentrationsschwierigkeiten wollen das Web nutzen, ebenso Menschen, für die eine Landessprache nicht ihre Muttersprache ist. Zur Barrierefreiheit im Web gehören also Grundbausteine, die die Bedürfnisse all dieser verschiedenen Menschen berücksichtigen.

  • Texte müssen gut lesbar und kontrastreich dargestellt werden.
  • Bildmaterial wie Fotos oder Videos müssen auch über eine Text-Beschreibung verfügen.
  • Für hörbehinderte Menschen müssen Videos über Untertitel verfügen.
  • Auch die sogenannte »einfache Sprache« ist für viele Menschen wichtig. Einfache, kurze Sätze und der Verzicht auf Fach- und Fremdwörter helfen, die Barrieren beim Verständnis zu beseitigen.
  • Eine barrierefreie Webseite erhöht nicht nur die Reichweite, weil sie von vielen Menschen mit Handicaps genutzt werden kann, sie verbessert auch das Ranking in den Suchmaschinen und zählt damit schon zu den Einzelaspekten der Suchmaschinenoptimierung. Vor allem ist Barrierefreiheit auch ein Weg, soziales Engagement zu zeigen und möglichst vielen Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Ganz besonders für Personen, die in ihrer Bewegungsfreiheit oder Sinneswahrnehmung eingeschränkt sind, ist das Internet ein wichtiges Werkzeug geworden, um am Leben teilzunehmen und ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein. Also lasst uns alle barrierefreie Webseiten gestalten!

Usability und UX: Was unterscheidet die User Experience von der Anwenderfreundlichkeit?

Wir alle kennen Webseiten, die ganz praktisch sind und wir alle kennen diesen Wow-Effekt, dieses freudige Gefühl, wenn wir »mal eben« etwas recherchieren wollen und dann viel länger als geplant Zeit auf einer Webseite verbringen, weil sie uns einfach begeistert. Genau dieses Gefühl beschreibt die User Experience. Eine Experience ist ein Erlebnis und ein Erlebnis ist immer mit Emotionen verbunden. Wenn Menschen sich ärgern, weil sie sich auf einer Webseite nicht zurechtfinden oder weil ein Bestellvorgang unnötig kompliziert ist, haben sie ein schlechtes Erlebnis mit negativen Emotionen.

Atmen sie dagegen auf, weil eine Webseite ihnen hilft, ein Problem zu lösen, ist die Experience ausgesprochen positiv. Als »Problem« kann in diesem Fall vieles betrachtet werden. Es fehlt ein Ersatzteil, ein User sucht neue Schuhe, ein Buch ist vergriffen, jemand möchte sich entspannt ein paar lustige Videos ansehen oder ein Hobbygärtner braucht Tipps für seine Tomaten? Auf jede Frage gibt es Antworten im Netz. Im Idealfall beantwortet eine Webseite nicht nur die Fragen ihrer Zielgruppe, sie überrascht sie. Nicht nur mit einer hohen Anwenderfreundlichkeit, sondern auch mit tollen Extra-Infos, besonderen Produkten und guter Unterhaltung. Dadurch unterstützt die Experience eine strategische Konversionsoptimierung und lädt begeisterte Besucher auch zum Teilen der Inhalte ein.

Kognitive Verzerrungen und negative Nutzererlebnisse
Ein Nutzererlebnis kann durch kognitive Verzerrungen beeinflusst werden. Dabei handelt es sich um Verzerrungen der Wahrnehmung, die aus der Psychologie bekannt sind. Auf E-Commerce bezogen bedeutet es, die Wahrnehmung der User zu beeinflussen. Ein Beispiel dafür ist die Verknappung. Sätze wie »Sieben weitere User interessieren sich gerade für dieses Produkt!« lösen im Besucher ein Gefühl von Stress aus und lassen ihm weniger Zeit, eine Bestellung in Ruhe zu überdenken. Besser ist es, die Nutzermotivation mit positivem Feedback zu steigern.

Check: ein letzter Usability Test

Bevor Deine Webseite online geht, solltest Du noch einen umfassenden Usability Test durchführen. Denn selbst, wenn Du Deine Seite nicht testest, die Nutzer werden es tun – wenn auch unbewusst. Achte also auf folgende Punkte:

  • Bietet der Besuch meiner Webseite ein Nutzererlebnis, das mich positiv von meinen Mitbewerbern abhebt?
  • Ist das Ziel der Webseite klar kommuniziert? Erkennen die Besucher, welchen Mehrwert ihnen die Seite bietet?
  • Bietet die Informationsarchitektur eine einfache Orientierung?
  • Ist die Webseite in Sprache und Inhalt für meine Zielgruppe leicht verständlich?
  • Ist die Seite barrierefrei?

Sind all diese Punkte erfüllt, kann Dein Online Marketing zum größten Erfolgsfaktor Deines gesamten Marketings werden.